Inselleben, Alltag, Duschfreuden

Inselleben, Alltag, Duschfreuden

30. Mai 2023 0 Von Andreas

Auf dem Weg zu unserem Kurzurlaub auf der Insel gab es nochmal die Gelegenheit im Atlantik zu surfen. Nach einer relatriv kurzen Tagesstrecke hatte ich auch noch die nötige Energie, lieh ein Brett und Neoprenanzug und stürzte mich in die kalten Wellen des Atlantiks. Es hat Spaß gemacht in und mit den Wellen zu spielen und es ist mir das ein oder andere Mal gelungen auf dem Brett zu stehen. Aber relativ bald hat sich die ungewohnte Anstrengung bemerkbar gemacht.

Nach dieser kurzen Ablenkung ging es dann aber auf die Île d’Yeu, eine recht kleine aber wunderschöne Insel, Kartenmarker könnt Ihr am Ende vom Text sehen.

Wir hatten vorsichtshalber einen Platz beim einzigen Campingplatz vorgebucht, denn der Pfingstmontag ist in Frankreich ein Feiertag. Als wir ankamen war der Campingplatz recht leer und wir durften uns einen Platz auf der ruhigeren Seite aussuchen. Nun blieb Zeit für eine erste Erkundung. Schon an diesem Nachmittag aber auch an den folgenden Tagen haben wir traumhafte Strände, von Felsen umrahmte Buchten, Steilküste, kleine Straßen durch Wälder und kleine hinter Hecken versteckte Felder entdeckt. Die Insel hat sich als sehr vielfältig erwiesen. Offensichtlich war sie für die Schifffahrt aber auch ein gefährlicher Ort. An vielen Stränden oder Küsten abschnitten waren Hinweistafeln auf gesunkene Schiffe. Häufig waren Torpedos von deutschen U-Booten während des ersten Weltkriegs Ursache für die Haverie von Transportschiffe mit Zivilisten an Bord.

Im Hauptort der Insel fiel uns auf, dass viele junge Menschen die Insel besuchen und die lebhafte, entspannte Atmosphäre genossen wir. Allerdings mussten wir uns an die loaklen Zeiten für Konzerte erst noch gewöhnen. In einer Bar war ein Konzert angekündigt, zu dem wir am Abend gehen wollten. Wir nahmen an, dass es frühestens 20:30 Uhr anfangen würden. Als wir nach dem Abendessen hinkamen, waren zwar noch einige Menschen dort beim trinken, von Konzert war aber keine Spur. Nach etwas Recherche fanden wir heraus, dass die Konzerte von 18:30 Uhr bis 20:00, längstens 20:30 Uhr stattfinden. Das nächste Konzert am Sonntag (Rock und Pop Klassiker) ließen wir uns nicht entgehen.

Anfangs war es ungewohnt tatsächlich auf der Insel nichts zu tun und Zeit zu haben, länger zu lesen oder einfach am Strand zu liegen. Das dann zu tun war eine Wohltat.

Nach vier Tagen ging unsere Fähre zurück aufs Festland. Vormittags kamen wir an und begeistert schwangen wir uns wieder auf unsere Fahrräder. Und ich war glücklich darüber, endlich wieder Frei, radeln wohin wir wollen, unterwegs zu sein. Ein unerwartetes, glückliches Gefühl.

Die Etappe führte uns durch offenes Marschgebiet mit vielen Kanälen (und Babysäbelschnäbler, sehr süß), gegen den Wind und in der prallen Sonne. Schnell waren wir in der Mühsal des Alltags angekommen. Ein Lichtblick in dem Kampf gegen den Wind war eine kleine Salzfabrik am Wegesrand. Wir machten halt, ließen uns die Salzfelder zeigen und kauften ein Tütchen des Handgeschöpften Salzes.

Nun geht es das Loirdelta Stromaufwärts bis Nantes und weiter Richtung England.

Eigentlich wollten wir ja auch wild Zelten, überwiegend sogar. Bisher haben wir das noch kein einziges Mal gemacht. Sicherlich auch, weil die Campingplatzinfrastruktur hier in Frankreich hervorragend ist. Bestimmt aber auch, weil die Fahrradstrecken doch zu einem sehr großen Teil über Schotter- oder Sandpisten gehen. Das staub-schweiß Gemisch am Abend abzuduschen ist eine Wohltat, die die freiwillige Wildheit für uns bisher nicht aufwiegt.

Und noch ein Update in eigener Sache. Danke für all die besorgten Nachfragen. Meinem Knie geht es inzwischen wieder sehr gut. Erholung und der sehr guter Hinweis von Norbert, die Sattelhöhe zu verändern (Danke Norbert), haben dazu beigetragen.

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